Noch immer bleibt vielen Menschen nur der Seeweg, um Terror und Krieg zu entfliehen. Auf dem gefährlichen Weg über das Meer in unsicheren Booten riskieren sie ihr Leben. Auf dem Außengelände von St. Thomas Morus haben Ende August/Anfang September 2016 sieben geflüchtete Männer (sechs Syrer und ein Iraker) die Erfahrungen ihrer Flucht in einem Kunstprojekt verarbeitet: Aus einem Akazienstamm schnitzten sie ein Boot als Symbol der Hoffnung für eine Zukunft in Frieden aber auch gegen das Vergessen. Das Kunstprojekt Mahnmal "GEGEN DAS VERGESSEN" ist Teil der Männerseelsorge der Pfarrei St. Thomas Morus und wurde von der Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln "Aktion Neue Nachbarn" und dem katholischen Bildungswerk Bonn gefördert.
Diakon Ralf Knoblauch und die Bildhauerin Brele Scholz begleiteten die Männer bei ihrem Vorhaben mit künstlerischen und technischen Ratschlägen. In zwei Arbeitsphasen schnitzten die Männer zunächst aus einem Stamm ein Boot und anschließend individuelle Büsten, die als Passagiere gemeinsam im Boot sitzen. Sie stehen für die sehr individuelle Not von Menschen auf der Flucht", erklärt Diakon Ralf Knoblauch, Initiator und Projektleiter. "Wir hoffen, dass das Projekt dazu beiträgt, dass sich auch Bonner mit diesen und anderen Menschen in Not identifizieren und sich weiterhin für ihre neuen Nachbarn stark machen." In Ergänzung des geschnitzten Bootes fertigten die Männer noch eine Büste, die den Terror, den Krieg und die Gewalt symbolisieren soll sowie eine Figur in Erinnerung an den ertrunkenen Jungen Aylan, dessen Bild in den Medien um die Welt ging. Insbesondere die Skulptur dieses Jungen soll uns an die vielen vor Krieg, Gewalt, Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit geflüchteten Menschen erinnern, die voller Hoffnung und Zuversicht ihre Heimat verlassen haben und dann im Mittelmeer ertrunken sind.
Das fertige Boot kann als Mahnmal in Kirchen und öffentlichen Einrichtungen ausgestellt werden, um das Schicksal von Millionen Flüchtlingen im Bewusstsein der Menschen zu halten. Es steht für gelungene Integration und Willkommenskultur.