Die Laurentiuspfarrei war über Jahrhunderte als Mutterkirche für verschiedene umliegende Pfarrsprengel von erheblicher Bedeutung. Heute ist sie Teil der Pfarrgemeinde St. Thomas Morus. Die kleine romanische Basilika, seit den 1960er Jahren malerisch zweifarbig hervorgehoben, und ihr Umfeld bieten das Bild einer ländlichen Idylle. Das Mittelschiff, der Kern des Gotteshauses, wird auf das Jahr 1080 datiert. Chorturm (Seite 147, Chorturmkirchen) und Nordschiff entstanden um 1200. Das um 1250 angebaute Südschiff wurde 1650 aufgrund schwerer Verwüstungen infolge des 30jährigen Krieges gänzlich niedergelegt. Die Eisenziffern 1651 am Kirchengiebel bezeugen die barocke Wiederherstellung der übrigen Gebäudeteile. Erhebliche Erdbebenschäden führten in den 1960er Jahren erneut zu einer grundlegenden baulichen Veränderung.
Das Südschiff wurde auf den alten Fundamenten rekonstruierend neu errichtet. Gleichzeitig erhielt das Bauwerk romanische Gestaltungsformen zurück, auch hinsichtlich der Innenausmalung. Seit 1780 ersetzt das angrenzende Pfarrhaus vormalige Gebäude.
Im Innenraum sind Kunstwerke aus unterschiedlichen Epochen erhalten geblieben: Malereifragmente, um 1500; aus dem frühen bis späten Barock eine Kreuzigungsgruppe (1621), ein Altarretabel, ein Ölbild, Grabplatten, ein Beichtstuhl sowie mehrere Figuren (teils aus dem ehemaligen Birgittinnen-Kloster Marienforst, Godesberg): Maria Himmelskönigin, Laurentius, Agatha, Katharina und Josef mit Kind.
Eine weitere Marienfigur stammt aus dem frühen 19., die Pietà aus dem 20. Jahrhundert (spätgotisches Vorbild). Der Taufstein ist von 1892. Die Goldschmiedearbeiten des Kirchenschatzes datieren von 1600 bis ins 20. Jahrhundert.
Paul Weigmann, Leverkusen, entwarf die Fensterbilder mit Bezug zum ländlichen Umfeld (1965); Hein Gernot, Köln, fertigte die Chorausstattung mit Ambo, Sakramentshaus und Leuchtern sowie mehrere Tierdarstellungen (1965), weiterhin die Fassadengruppe Christus und hl. Thomas (1979) und die Kreuzwegstationen (1989-1991). Die Orgel baute die Firma Klais, Bonn (1995).
Text-Quelle: © Christel Diesler in: Diesler u. a., Weihnachtskrippen in 63 Bonner Kirchen und Kapellen, ISBN 978-3-931739-63-8, Hrsg.: Katholisches Bildungswerk Bonn 2014
Gabriele Immenkeppel schreibt am 17.12.2014 im Bonner Generalanzeiger: Eichörnchen als Symbol